Der SCO erhält Zuschuss für Freilufthalle

Der SC Oberweikertshofen kann seinen Plan, eine Freilufthalle zu errichten, weiter vorantreiben. Der Gemeinderat Egenhofen wird das Vorhaben bezuschussen.

Egenhofen – Im Großen und Ganzen waren sich die Ratsmitglieder einig, dass die vom SC Oberweikertshofen (SCO) geplante Freilufthalle eine gute Sache ist. Strittig war aber, mit welcher Summe die Gemeinde das Vorhaben bezuschussen sollte.

Den Bau der Halle veranschlagt der SCO mit maximal einer halben Million Euro. Noch in der Sitzung im Februar stand ein Zuschuss von 150 000 Euro zur Debatte, den der SCO beantragt hatte. Das entspricht 40 Prozent der förderfähigen Baukosten. Doch der Verein sei mittlerweile zurückgerudert, berichtete Bürgermeister Martin Obermeier (Neue Liste Egenhofen/NLE). Nun will er nur noch 30 Prozent, was 138 000 Euro entspricht.

Wie SCO-Chef Sepp Kraut auf Tagblatt-Nachfrage erklärt, würden die 138 000 Euro ausreichen. Der SCO bekomme noch einmal den gleichen Betrag als Zuschuss vom Bayerischen Landessportverband (BLSV) sowie 200 000 Euro von Sponsoren. Außerdem betont Kraut: „Wenn der Bau billiger werden sollte, schöpfen wir natürlich auch den Zuschuss nicht voll aus.“

Im Gemeinderat standen nun zwei Varianten zur Diskussion. Die erste sieht vor, den Zuschuss von 138 000 Euro zu geben. Bei der zweiten wird der Zuschuss auf 100 000 Euro gedeckelt – analog den neuen gemeindlichen Förderrichtlinien, die gerade erarbeitet werden. Die 138 000 Euro entsprechen den alten Richtlinien für derartige Projekte.

Korinna Konietschke (NLE) sprach sich dafür aus, den Zuschuss zu deckeln. Ebenso Bürgermeister Obermeier sowie Johann Kappelmeir (Bürgervereinigung Gesamtgemeinde Egenhofen/BGE).

Anderer Meinung war Anton Schräfl (Wählergruppe Egenhofen/WGE). „Ich habe ein Problem damit, dass wir die Deckelung zu Lasten des SCO auslegen.“ Im Gemeinderat sei die neue Regelung zwar diskutiert, aber noch nicht beschlossen worden. Da er „einen Mehrwert für Egenhofen“ durch die Halle sieht, schlug er vor, den Zuschuss an Bedingungen zu knüpfen. „Die Gemeinde soll sich ein Nutzungsrecht an der Halle offenhalten.“

Eine weitere Bedingung brachte Michael Kellerer (CSU) ins Spiel. Er sprach sich für Variante eins also die 138 000 Euro aus. In der gemeindlichen Finanzplanung der nächsten vier Jahre seien sowieso 140 000 Euro für den SCO vorgesehen, führte Kellerer seinen Vorschlag aus. Im Gegenzug solle der SCO in den kommenden vier Jahren keinerlei Zuschuss-Anträge mehr stellen dürfen.https://3eb3a1b75a6f1139f6cd8aa9ce0674bb.safeframe.googlesyndication.com/safeframe/1-0-37/html/container.html

Letztendlich sprach sich das Gremium mit 11:6 Stimmen für die erste Variante aus: Der SCO bekommt die geforderten 138 000 Euro. Dafür verzichtet er die kommenden vier Jahre auf Zuschüsse bei möglichen Neubauten. Zudem erhält die Gemeinde ein Nutzungsrecht an der Freilufthalle von zwei Tagen.

Eine Empfehlung gab Bürgermeister Obermeier dem SCO auch noch mit auf dem Weg. Da es offenbar wegen der geplanten Halle Unstimmigkeiten im Verein gibt, regte er an, deren Realisierung an das Votum der Mitgliederversammlung zu knüpfen. Das hatte auch Korinna Konietschke gefordert: „Das muss auf einer Versammlung noch einmal untermauert werden.“ Josef Hainzinger (Bürgervereinigung Aufkirchen/BVA) sah das genauso. Er berichtete davon, dass ihn SCO-Mitglieder kontaktiert hätten, die eine Spaltung des Vereins oder gar der Gemeinde befürchten.

Diese Gefahr sieht Kraut jedoch nicht. Es handle sich um eine Handvoll Mitglieder, die lieber einen Kunstrasenplatz hätten. Der koste im Vergleich zur Halle aber das Doppelte. „Das ist für einen kleinen Verein wie den unseren nicht finanzierbar.“

Kraut zeigte sich erfreut über das positive Votum und die „lange, aber vernünftige Diskussion im Gemeinderat“. Er könne auch die Kritiker verstehen, sieht aber in der Halle eine einmalige Chance für die Gemeinde: „Sieger sind am Ende die Kinder.“ Der SCO-Präsident hat darum auch keine Probleme mit der Auflage, dass die Gemeinde ein Nutzungsrecht bekommen soll. Und auch Neubauten seien in den nächsten vier Jahren nicht vorgesehen. Eine geplante neue Stockbahn und eine Tribüne für den Fußballplatz finanziere der Verein selbst.

Quelle: Münchner Merkur

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